9-Euro-Ticket weiterfahren

In der Diskussion um die zukünftige Gestaltung eines günstigen ÖPNV-Tickets betont Kerstin Eisenreich, energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:

„Das 9-Euro-Ticket war ein durchschlagender Erfolg, auch wenn die Laufzeit von Juni bis August überwiegend in die Urlaubszeit fiel und damit der Ansatz, den Menschen im Alltag einen Anreiz zum Umstieg auf den ÖPNV zu geben, nur teilweise zum Tragen kam. An dieser Stelle gilt unser besonderer Dank den Fahrer*innen, Zugbegleiter*innen und Ticketverkäufer*innen, die trotz defizitärer Bedingungen, zu wenig Personal, maroder Infrastruktur, veralteten oder defekten Fahrzeuge usw. den Andrang gestemmt haben! Statt zahlloser Verkehrsverbünde mit einem Tarifdschungel, gab es ein Ticket bundesweit im Nahverkehr. So wurde belegt, dass natürlich der Preis von Tickets aber auch die einfache Handhabung entscheidende Gründe für die Nutzung des ÖPNV sind. Damit sorgte das 9-Euro-Ticket für echte Entlastung und leistet zugleich einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.

Es muss dringend das Mobilitätsangebot flächendeckend und für alle zugänglich und attraktiv ausgebaut werden. Hier besteht nach Jahren des Ausdünnens und auch Rückbaus des ÖPNV der größte Nachholbedarf. Neben der erforderlichen Infrastruktur muss auch in das erforderliche Personal investiert werden. Die Fraktion DIE LINKE hat gefordert, das 9-Euro-Ticket bis zum Jahresende weiterlaufen zu lassen. Ab dem 1. Januar 2023 soll eine bundesweite Anschlussregelung geschaffen werden. Da schlagen wir das  365-Euro-Jahresticket vor. Doch statt einer schnellen Anschlusslösung windet sich die Ampelkoalition, schiebt die Verantwortung auf die Bundesländer. Deutlich wird jedoch mit den Vorschlägen zwischen 49 Euro und 69 Euro eine spürbare Verteuerung. Das werden sich viele Menschen angesichts der aktuellen Preissteigerungen kaum leisten können.“

Magdeburg, 8. September 2022