Verbraucherzentralen brauchen mehr Befugnisse zur Preiskontrolle
Unsere Abgeordnete Kerstin Eisenreich bewertet die Übersicht der anteiligen Lebenshaltungskosten nach Einkommensklassen:
„Ärmere Haushalte geben anteilig doppelt so viel für Lebensmittel aus als reiche Haushalte. Bei Haushaltseinkommen unter 1.700 Euro werden rund 20 Prozent der Einnahmen für Lebensmittel aufgewendet, bei Haushalten mit Einkommen über 5.000 Euro sind es nur rund 10 Prozent. Das zeigt, wie viel stärker die Preisexplosion Menschen mit niedrigen und mittlerem Einkommen trifft. Sie müssen einen großen Teil ihres Einkommens für Wohnen, Energie und Lebensmittel ausgeben.
Es passiert zu wenig gegen Preistreiberei. Das Monitoring der Verbraucherzentrale ist wichtig, aber das alles teurer wird, wissen die Menschen auch selbst. Die Verbraucherzentralen brauchen mehr Befugnisse: Wir brauchen Kontrollsysteme, die willkürliche Preistreiberei verhindern und denen gegenüber die Hersteller auskunftspflichtig sind.“
Hintergrund
Das Leben ist für die Mehrheit teurer geworden. Zwischen 2022 und 2024 sind die Preise für Lebensmittel um rund 15 Prozent gestiegen. Bei Billigmarken lag der Anstieg allerdings fast doppelt so hoch, nämlich bei 29 Prozent. Die Zahlen der Landesregierung listen zum Teil nur Daten bis 2022. Die Preisanstiege der letzten beiden Jahre sind noch gar nicht berücksichtigt.
Die Antwort der Landesregierung zeigt auch, dass es keine funktionierende Kontrolle der Preisentwicklung gibt. Auch an die Verbraucherzentralen wenden sich vergleichsweise wenig Menschen. Bei den Verbraucherzentralen in Sachsen-Anhalt gab es 2023 16 Hinweise zu Teuerungen bei Lebensmitteln, eine deutliche Spitze im Vergleich zu Vor- und Folgejahr.
Zur entsprechenden Anfrage der Abgeordneten Kerstin Eisenreich.
Magdeburg, 20. Februar 2025