Mercosur-Abkommen schützt keine regionalen Produkte aus Sachsen-Anhalt

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Chancen und Risiken des EU-Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten“ (Antwort KA 8/3246) erklärt Kerstin Eisenreich, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Landtag von Sachsen-Anhalt:

„Das Mercosur-Abkommen schützt regionale Produkte aus Europa, aber nicht regionale Spezialitäten aus Sachsen-Anhalt. Ob Salzwedeler Baumkuchen, Halberstädter Würstchen oder Saale-Unstrut-Wein: Unsere heimischen Spezialitäten bleiben ungeschützt durch das Abkommen.

Die Landesregierung meint, dass das Abkommen keine großen Auswirkungen auf Sachsen-Anhalt haben wird, weder durch Export noch durch Import. Die Gerechtigkeitsfrage und Umweltproblematiken bleiben aber bestehen: Wenn Fleisch, Zucker und Futtermittel aus Südamerika unter niedrigeren Umwelt- und Sozialstandards importiert werden, ist das ökologisch unsinnig und sozial ungerecht. Die Linke lehnt das Mercosur-Abkommen daher ab.

Wir brauchen eine andere Agrarpolitik, die unsere Standards schützt, regionale Wertschöpfung stärkt und Selbstversorgung ausbaut. Freihandelsabkommen, die auf Kosten von Klima, Landwirtschaft und fairen Arbeitsbedingungen gehen, untergraben all das, was verbessert werden muss. Wir teilen die Einschätzung des Ministeriums, dass das Mercosur-Abkommen keine Perspektive für Sachsen-Anhalt bietet – und lehnen es auch aus ökologischen und sozialen Gründen ganz klar ab.“

Magdeburg, 22. Oktober 2025